Beschlussvorlage - BV/2021/0687
Grunddaten
- Betreff:
-
Bildungscampus Ludwigschule
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Stadtentwicklung, Umwelt und Bauen (6)
- Bearbeiter:
- Christine Lambert
- Beteiligt:
- Stadtentwicklung, Umwelt und Bauen (6)
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschlussart | NA |
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●
(nicht gesetzt)
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Sonderausschuss Corona
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Vorberatung
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(nicht gesetzt)
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Stadtrat
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Entscheidung
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23.06.2021
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Beschlussvorschlag
- Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Pfarrei Heiliger Ingobertus das Konzept einer Umnutzung der Hildegardskirche detaillierter abzustimmen und eine mögliche Bezuschussung aus der Städtebauförderung mit dem Fördergeber zu prüfen.
- Die Verwaltung wird beauftragt, in Verhandlungen mit dem Bistum Speyer einzusteigen mit der Zielsetzung der unentgeltlichen Übertragung der bestehenden Gebäude Kirche und Pfarrhaus.
Erläuterung
Durch die Umsetzung des pastoralen Konzeptes des Bistums Speyer wird die denkmalgeschützte Hildegardskirche in St. Ingbert ihre eigentliche Bestimmung als Gemeindekirche verlieren. Aufgrund der Tatsache, dass das durch den Architekten Bosslet in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geplante Kirchengebäude das gesamte umgebende Quartier städtebaulich dominiert und historisch prägt, ist es zwingend erforderlich, einen Leerstand und einen Verfall abzuwenden und das Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen.
Im Hinblick auf einen weitest gehenden Erhalt der historischen Bausubstanz erscheint es sinnvoll, das Gebäude für eine möglichst großflächige Nutzung herzurichten.
Aufgrund der maroden baulichen Situation der Rischbachschule hat der Stadtrat beschlossen, die leerstehende Ludwigschule zu ertüchtigen und - ergänzt um einen Erweiterungsneubau für Mensa, FGTS und Lehreraufenthaltsbereichen - als kompletten 4-zügigen Grundschulstandort herzurichten. Der Ergänzungsbau wird erstellt auf dem oberen, der Gabelsbergerstraße zugewandten Schulhof – der untere stadtseitig gelegene Schulhof wird als Pausenfläche hergerichtet. Eingeengt wird diese Fläche durch die bestehende Sporthalle der Ludwigschule, die - nicht mehr verkehrssicher - ebenfalls einer Totalsanierung unterzogen werden muss.
Aufgrund der räumlichen Nähe zueinander und bei genauerer Betrachtung sind folgende Gedanken durchaus naheliegend:
- Die Hildegardskirche könnte als multifunktionale Sport- und Veranstaltungsstätte hergerichtet werden und somit auch durch die Ludwigschule für sportliche Zwecke, aber auch für sonstige Festivitäten genutzt werden – ein Leerstand wäre hierdurch vermieden, das Denkmal bliebe durch die geplante großflächige Nutzung größtenteils unberührt erhalten.
- Die Freiflächen der Ludwigschule könnten durch den Rückbau der nun nicht mehr benötigten bestehenden Sporthalle kurzfristig deutlich erweitert werden – mittelfristig böte diese Potenzialfläche Raum für eventuelle zukünftig erforderliche bauliche Erweiterungen der Grundschule.
Die Konzeption einer Nachnutzung der Hildegardskirche zur multifunktionalen Veranstaltungs- und Sportstätte wurde in einer Machbarkeitsstudie planerisch untersucht – die Ergebnisse sind in der Anlage beigefügt.
In einem nächsten Schritt wären nun die hierfür erforderlichen Kosten zu ermitteln und die Förderfähigkeit des Projektes mit dem Fördergeber belastbar abzustimmen, vorab wurde bereits Zustimmung signalisiert.
Insgesamt ist festzustellen, dass im Zusammenhang mit der sanierten Grundschule, der bestehenden Kindertagesstätte sowie dem vorhandenen Pfarrhaus die Hildegardskirche als Aula, Festsaal aber auch multifunktionale Sport- und Veranstaltungsstätte eine herausragende zentrale Rolle spielen könnte innerhalb eines "Bildungscampus", der sich von der Hildegardstraße bis beinahe zur Kohlenstraße erstreckt. Hierdurch könnte ein einmaliges städtebauliches und kulturelles Ensemble entstehen, das – inhaltlich zusammenhängend - vorbildhaft und eindrucksvoll die sinnvolle und nachhaltige Nachnutzung von sowohl sakralen als auch profanen denkmalgeschützten Solitärbauten dokumentiert. Der Raum um den vorhandenen Hochaltar wie auch die Marienkapelle könnten – baulich abgetrennt von der neuen Nutzung – als deutlich verkleinerte Stätte des Gebets und der Kontemplation erhalten bleiben.
Die detaillierte Ausgestaltung des Konzeptes soll in einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Pfarrei "Heiliger Ingobertus" und der Stadtverwaltung abgestimmt werden.
Ebenso sollen Verhandlungen geführt werden mit der Pfarrei und dem Bistum Speyer mit der Zielsetzung einer unentgeltlichen Übertragung der Gebäude an die Stadt St. Ingbert.
Parallel dazu wird eine Grobkostenschätzung zur Ergänzung der vorliegenden Entwurfsstudie in Auftrag gegeben.
Anlage
Machbarkeitsstudie
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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öffentlich
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1,3 MB
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286 kB
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öffentlich
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15,8 MB
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473,1 kB
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öffentlich
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247,1 kB
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