Information - VO/3788/18

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Beratungsfolge

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Erläuterung

Zu den als Anlage beigefügten Anträgen nimmt der Geschäftsbereich 3 als für die Feuerwehr zuständige Organisationseinheit wie folgt Stellung:

 

Bei dem Starkregenereignis in der Nacht zum 1. Juni 2018 hat die Feuerwehr im Stadtgebiet von St. Ingbert insgesamt 307 Einsatzstellen registriert. Davon sind entfallen auf die Stadtteile

 

  • St. Ingbert-Mitte: 226 Einsätze
  • Hassel:    27 Einsätze
  • Oberwürzbach:   26 Einsätze
  • Rentrisch:    20 Einsätze
  • Rohrbach:      8 Einsätze.

 

Gemeldet wurden vor allem überflutete Straßen, Wassereintritte in Keller, umgestürzte Bäume, Gasgeruch, Ölaustritt durch aufgeschwemmte Heizöltanks sowie Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen.

 

Einsatzschwerpunkte waren die Ludwig- und Poststraße, die Damm- und Hahnackerstraße, die Tiefgarage unter dem TEDI-Gebäude sowie die Saarbrücker Straße.

 

Es wurde eine technische Einsatzleitung im Gerätehaus St. Ingbert-Mitte gebildet, die sämtliche Einsätze koordiniert hat. Die einzelnen Meldungen wurden erkundet und abgearbeitet. Die Maßnahmen umfassten im Wesentlichen das Säubern von Kanaleinläufen, das Leerpumpen von Kellern, das Abpumpen und Auffangen von Heizöl, Gasmessungen sowie Kontrollen von Brandmeldeanlagen und Auslösebereichen.

 

Die Freiwillige Feuerwehr St. Ingbert war mit insgesamt 121 Kräften und 18 Fahrzeugen im Einsatz.

 

Im Rahmen der überörtlichen Hilfe hat die St. Ingberter Wehr Unterstützung erhalten durch folgende Feuerwehren:

 

  • Löschbezirk Innenstadt der Feuerwehr Neunkirchen
  • Löschbezirke Spiesen und Elversberg der Gemeinde Spiesen-Elversberg
  • Löschbezirke Kirkel-Neuhäusel und Altstadt der Gemeinde Kirkel
  • Löschbezirke Bexbach-Mitte, Kleinottweiler und Oberbexbach der Stadt Bexbach
  • Löschbezirke Homburg-Mitte und Kirrberg der Stadt Homburg

 

Dabei kamen weitere19 Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatz.

 

Seitens des THW wurden folgende Ortsverbände aktiviert:

 

  • OV St. Ingbert
  • OV Blieskastel (Verpflegung)
  • OV Spiesen-Elversberg
  • OV Neunkirchen
  • OV Homburg
  • OV Illingen

 

Des Weiteren wurde ein Fernmeldezug des Saarpfalz-Kreises mit 2 Fahrzeugen eingesetzt.

 

Insgesamt waren ca. 320 Einsatzkräfte und etwa 60 Einsatzfahrzeuge involviert. Bei einer Gesamteinsatzdauer von über 19 Stunden wurden inkl. Aufräumarbeiten zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft allein von den Angehörigen der St. Ingberter Feuerwehr 2013 Einsatzstunden geleistet.

 

Die Einsatzabwicklung und auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Feuerwehreinheiten bzw. Behörden und Organisationen funktionierten sehr gut und reibungslos.

 

Die lange Einsatzdauer und auch die Arbeitsintensität brachten die Feuerwehrangehörigen zum Teil an ihre Belastungsgrenze. Glücklicherweise wurden keine Einsatzkräfte ernsthaft verletzt und es waren nur vereinzelte, kleinere Blessuren zu verzeichnen.

 

Eine Bestandaufnahme an der Ausrüstung nach dem Unwettereinsatz hat ergeben, dass drei Tauchpumpen, drei Tragkraftspritzen und diverse Schläuche beschädigt wurden.

 

Eine Reparatur der älteren Tauchpumpen ist nicht wirtschaftlich; sie sollen durch wesentlich leistungsfähigere Hochwasserschmutzpumpen ersetzt werden. Ein entsprechender Auftrag wurde bereits erteilt, der Auftragswert beläuft sich auf rund 7.500 €.

Eine der Tragkraftspritzen konnte durch Angehörige des betreffenden Löschbezirks in Eigenregie repariert werden, für die zweite wurde eine Reparaturauftrag über 400 € erteilt, bei der dritten wartet die Verwaltung auf einen Kostenvoranschlag und entscheidet dann, ob eine Reparatur wirtschaftlich vertretbar ist.

 

Des Weiteren sind etliche Teile der persönlichen Schutzausrüstung durch die Belastung mit Fäkalien oder auf andere Weise unbrauchbar geworden und müssen ersetzt werden.

 

Am gravierendsten ist ein massiver mechanischer Schaden an der Pumpe und wohl auch am Getriebe eines Einsatzfahrzeuges, dem TLF 24/48, Baujahr 1998. Das Fahrzeug befindet sich derzeit in der Werkstatt, um die Schadenhöhe zu ermitteln. Es ist nicht auszuschließen, dass ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt. In diesem Fall müssen die Gremien in einer Sondersitzung oder nach den Sommerferien über eine Ersatzbeschaffung entscheiden. Ein Neufahrzeug wird nicht unter 300.000 € zu haben sein.

 

Schäden sind auch an den Feuerwehrgerätehäusern aufgetreten.

 

Im Feuerwehrgerätehaus St. Ingbert-Mitte wurden die Decke, das Mobiliar und die Lichtkuppel in der Küche, die Decke des Flures im Erdgeschoss sowie die Decke des Männer-WC im Erdgeschoss in Mitleidenschaft gezogen. Undichtigkeiten bzw. Feuchtigkeit wurden weiterhin an den Fenstern im Lehrsaal, an Dach, Decke und Wänden der Fahrzeughalle sowie am Funk- und Fax-Abfrageplatz im Erdgeschoss festgestellt.

 

Im Gerätehaus Hassel kam es im Erdgeschoss insbesondere durch Rückstauungen zu einem Wassereintritt. Im Schulungsraum durch das Dach bzw. Fenster. Die Schiebetüren zwischen Umkleide und Halle haben sich mit Wasser vollgesogen und sind im unteren Bereich aufgequollen. Ebenso weisen die Fensterbänke im 1.OG Aufquellungen auf. Der Wasserschaden an den Einbauschränken im Büro muss noch begutachtet werden, ebenso die Zimmertüren und der PC.

 

Im Gerätehaus Rentrisch kam es zu einem temporären Wassereintritt durch das Dach im Bereich des Funkraumes.

 

Die zuständige Abteilung Gebäudemanagement ist über die Schäden informiert.

 

Zusammenfassend wird mitgeteilt, dass sich die Verwaltung in intensiven Gesprächen mit der Wehrführung befindet über weitere Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um die feuerwehrtechnische Ausrüstung für derartige Unwetterereignisse, die mit Sicherheit häufiger auftreten werden, zu optimieren.

 

Gleichzeitig wird zeitnah mit dem Saarpfalz-Kreis als zuständige Katastro­phen­schutzbehörde Kontakt aufgenommen, um über notwendige Anpassungen von Katastrophenschutzplänen sowie den Verwaltungsvorschriften zur Erstellung einer Bedarfs- und Entwicklungsplanung für den Brandschutz und die technische Hilfe und zur Regelausstattung der Feuerwehren mit Fahrzeugen (Planungs- und AusstattungsVV) zu sprechen.

 

Im Übrigen legen die Feuerwehrangehörigen Wert auf die Feststellung, dass sie für die geleistete Arbeit keine Spenden erwarten. Sie sehen ihre Grundaufgabe darin, anderen zu helfen. Sie wollen dafür nicht belohnt und gefeiert werden. Wenn Hilfe benötigt wird, sind sie zur Stelle. Sie kommen dieser Aufgabe gerne nach, deswegen sind sie Mitglieder der Wehr.

 

Die bis zur Sitzung bekanntgewordenen Umstände zum Unwetter werden als Tischvorlage nachgereicht.

 

Wie bereits mit den antragstellenden Fraktionen besprochen, wird die Thematik im Detail nach der Sommerpause in einer Sondersitzung behandelt.

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Anlagen

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