Antragsvorlage - 2025/1881 AN
Grunddaten
- Betreff:
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Nutzung von verrohrten Wasserläufen in St. Ingbert-Mitte zur Wärmegewinnung - Untersuchung im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Antragsvorlage
- Federführend:
- Stadtentwicklung (61)
- Bearbeiter:
- Dr. Hans-Henning Krämer
- Beteiligt:
- Eigenbetrieb Abwasser (EBA)
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschlussart | NA |
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Erledigt
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Stadtentwicklungs-, Biosphären-, Umwelt- und Demographieausschuss
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Kenntnisnahme
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11.06.2025
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Erläuterung
Die kommunale Wärmeplanung untersucht alle Optionen zur Nutzung zentraler und dezentraler Potenziale in St. Ingbert. So ist auch die Nutzung von Abwärme aus Abwasser in St. Ingbert durchaus eine Option, allerdings betrifft dies wegen der erforderlichen Durchflussmenge überwiegend die überörtlichen Abwassersammler des EVS. Das Planungsbüro geht hier von einem Potenzial von 5,74 GWh aus, was gegenüber anderen Technologien vernachlässigbar ist. Hingegen spielen Abwärmepotenziale aus dem städtischen Kanalnetz keine Rolle.
Bundesweit rückt zunehmend die Nutzung von Abwärme aus stehenden Gewässern (Seewasserabwärme) bzw. fließenden Gewässern (Flusswasserabwärme) in den Mittelpunkt des Interesses. In Mannheim etwa wird seit 2023 Abwärme des Rheins in einer Großwasserwärmepumpe mit 20 MW Leistung genutzt, womit rd. 3.500 Haushalte mit Wärme versorgt werden können. In Köln will der örtliche Versorger Rheinenergie sogar die größte Flusswasserwärmepumpe zur Versorgung von 50.000 Haushalten errichten, Mannheim will bis 2028 noch eine zweite Anlage mit 150 MW ans Netz nehmen. Eine gewisse Ausnahmen von der Nutzung von Abwärme aus größeren Flüssen bildet bislang lediglich die Stadt Rosenheim, wo eine Wärmepumpe mit 1,5 MW dem örtlichen Mühlbach Wärme entzieht. Die Situation in St. Ingbert stellt sich jedoch die Situation gerade am Schmelzkanal etwas anders da: „Im Bereich des WVD Geländes liegt der Mittelwasserabfluss bei ca. 85 l/s, der mittlere Niedrigwasserabfluss gar nur bei ca. 40 l/s. Im Sommer wurden Wasserstände von nur 10 cm über eine längeren Zeitraum gemessen.“ Aufgrund dieser phasenweise niedrigen Wasserführung ist ein ganzjährlicher Betrieb eher unrealistisch. So kommt auch das mit der Wärmeplanung beauftragte Planungsbüro zum Ergebnis: „Zur Ermittlung des Potenzials für Umweltwärme aus Oberflächengewässern wurde in der Stadt St. Ingbert kein nutzbares Potenzial identifiziert. Innerhalb der Gemarkung existiert kein Fluss, der für die Nutzung von Flusswärme geeignet wäre. Aufgrund der geringen Größe und des damit verbundenen niedrigen Wasserstands sind die in St. Ingbert vorhandenen Bäche für die Gewinnung von Flusswärme nicht geeignet.“ und im Hinblick auf die Seethermie: „In der betrachteten Region gibt es keinen See, der sich für die Seethermie eignet. Geeignete Seen müssen eine ausreichende Tiefe aufweisen und dürfen keine Baggerseen sein. Zudem ist eine stabile Temperaturschichtung erforderlich, um eine effiziente Wärmenutzung zu gewährleisten.“
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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159,1 kB
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